Es ist der 5. Mai 2022 und ich sitze in der Corona Quarantäne. Für mich ist der Punkt gekommen, an dem mir unser Haus und Garten auf die Nerven geht. So kommt mir die Idee, dass ich mich mit unseren nächsten Urlaubszielen auseinandersetzen kann.
Die Welt ist wieder etwas offener und so geht mir Afrika durch den Kopf. Auf der Webseite von Afrika à la Carte Reisen wird eine Reise nach Botswana angeboten. Hier fällt mir zunächst die 9-tägige Abenteuertour von Johannesburg bis zu den Victoria Fällen auf. Die Tour geht durch das Okavango Delta und dem Chobe National Park. Also frage ich diese Reise an.
Kurze Zeit später erhalte ich die Information von Frau Kalms-Shiyoo, dass die Tour in den Herbstferien nicht angeboten wird. Es gibt aber wieder die Möglichkeit, dass wir die Strecke selbst fahren und die Lodges und das Aktivitäten Paket normal buchen können.
Die Flüge werden auch wie bei den Namibia Reisen über Flywest.de angeboten und jetzt warten wir auf die Ergebnisse, die uns angeboten werden.
Ich bin zwei Wochen weiter, es ist der 20. Mai 2022. Der Urlaub ist genehmigt und wir erhalten unser individuelles Angebot für die Tour. Auf den ersten Blick sieht sie hervorragend aus. Wir werden also in Johannesburg landen, dort den Mietwagen abholen und direkt nach Polokwane fahren. Am nächsten Tag geht es dann über die Grenze nach Botswana zur Lodge nach Serowe. Die nächsten Übernachtungen sind in Khumanga, Maun, Nata und Kasane. Das ist unser letztes Etappenziel und so wird dieser Urlaub nach 12 Tagen abgeschlossen.
Genaueres über die Hin- und Rückflüge und die Zusatzoptionen, wie Pirschfahrten. Rundflüge und Mokoro Ausflüge werde ich in der nächsten Woche erfahren.
Heute ist der 13. Juni 2022 und somit fast ein Monat weiter. Wir müssen die Flüge leider selbst buchen, da Herr Gerhard von Flywest.de leider erkrankt ist. So werden wir von Brüssel nach London und von dort nach Johannesburg und genauso wieder zurückfliegen. Einen Gabelflug werden wir noch von den Victoriafällen nach Johannesburg beim Rückflug haben.
Weiter geht es mit den Vorbereitungen. Wir müssen am 3. Oktober nach Brüssel und auch am 16. Oktober wieder zurück. Da bietet sich der Thalys an. Da heute der 16. Juni ist und man maximal nur vier Monate im Voraus buchen kann, ist heute genau der Tag der Tage.
Auf der Webseite finden wir noch genau zwei Comfort Tickets, bei dem eine kostenfreie Stornierung möglich ist. Sie ist im Vergleich zu den normalen Tickets nur zwei Euro teurer. Also buche ich diese. Nach erfolgreicher Buchung. Gehe ich noch einmal auf die Seite, um nach genau diesen Tickets zu suchen und – schwupp – nun kosten die fast das doppelte. Das nenne ich einfach mal Glück und beim Thalys muss man einfach früh buchen.
Weiter geht’s. Es ist der 13. Juli 2022 und unsere Bestätigung für die Reise ist unterschrieben und an Frau Kalms-Shiyoo gemailt. Es gab noch zwei kleine Änderungen. In Nata hat sich die Unterkunft verändert und in Maun haben wir schon eine Mokoro Fahrt mitgebucht. Nun heißt es eigentlich nur noch, bis Anfang Oktober abwarten.
Und der nächste Schritt ist gemacht. Wir haben Mitte August und ein Besuch bei unserem Hausarzt steht an. Warum? Aus meiner Sicht sollte man sich impfen lassen, wenn man Afrika besucht. Da unser Hausarzt sich in diesem Bereich sehr gut auskennt, er war selbst längere Zeit in Afrika, fühle ich mich gut beraten und so warten in den nächsten zwei Wochen zwei Impfungen auf uns. Je nach dem wie man versichert ist, schlagen die Präparate auch ins Portemonnaie. Bei uns sind es dann mal schnell 240,- Euro. Das sollte man auf jeden Fall auch im Blick haben, wenn man so eine Reise plant.
Heute in genau einem Monat geht unsere Reise los. Die Planung für die direkte Vorbereitung ist im vollen Gange. Safarihosen aus Namibia passen noch, Reisesteckdosen sind bestellt. Tanjas Treckingschuhe müssen erneuert werden. Moskitospray mit DEET muss bestellt werden. Die internationalen Führerscheine wurden uns vom Kreis zugeschickt. Die Taschenlampen funktionieren noch. Ein Reiseführer ist auch schon angekommen. So baut sich das eine und das andere Teil auf und unsere Vorfreude ist riesig. Per E-Mail erhalten wir eine Information von Frau Kalms-Shiyoo, dass die Lodge in Kasane überbucht, und wir nun ein Upgrade erhalten. Diese ist dann aber zwanzig Kilometer vor Kasane. Sie hat den Namen „Tlouwana Camp“. Ebenso hat sie die Mitteilung eines Kunden erhalten, dass die Unterkunft in Nata nicht so gut sein solle und hier ist sie auch schon aktiv geworden und hat eine neue Unterkunft gesucht.
Und weiter geht es. Die letzten Impfungen beim Arzt haben wir überlebt. Ein Großteil der Reiseunterlagen sind auch angekommen und wir können auf den Straßenkarten die Reiseroute mit dem Finger abfahren. Wir überlegen uns, wo wir genau was machen und die Freude auf die Reise steigt. Heute in drei Wochen landen wir morgens in Johannesburg.
Die Rucksäcke stehen bereit – aber noch leer. Alle Voucher sind angekommen und die letzte Cholera Schluckimpfung ist auch in unseren Körpern. Die Routen sind in unseren Navis gespeichert und alle Daten sind jetzt auch digital abgespeichert. Informationen über lokale Mobilfunkanbieter habe ich auch eingeholt. Es läuft im Moment alles gut. Heute in einer Woche kommen wir in Johannesburg an und wir hoffen, dass das große Abenteuer beginnt.
In gut 24 Stunden geht es los. Die Rucksäcke und Fototaschen sind gepackt. Es fehlt nur noch die Kultur im Beutel, aber die brauche ich morgen früh noch einmal. Ich merke, dass die Lust auf die Reise da ist, aber die klassischen Fragen kommen auch. Habe ich alles dabei? Funktioniert alles ohne Probleme? Es ist halt doch ein kleines Abenteuer und das startet morgen um 7:08 Uhr am Bahnhof Weilerswist.
Liebes Botswana
der Urlaub ist jetzt herum und ich habe noch nie so viele unterschiedliche Tiere in der Freiheit gesehen. Die Menschen, die für uns da waren, waren immer hilfsbereit und es war insgesamt eine wunderbare Reise. In Botswana ist es aber schwierig eine Mobilfunkkarte zu bekommen. Das ist für mich aber mittlerweile ein Muss, damit ich meinen Blog bearbeiten kann und für lokale Absprachen gut erreichbar bin. Ich bin der Überzeugung, dass man Botswana sehen sollte und auch die Jahreszeit ist klasse.
Unsere Fahrt würde ich heute anders gestalten, da wir drei Tage über asphaltierte Straßen mit angrenzenden Büschen gefahren sind. Das ist nicht besonders interessant. Ich würde die Reise so aufbauen, dass man in Maun startet. Dort kann man an einem Tag eine Bootstour durch das Delta machen und am nächsten Tag einen Hubschrauberrundflug – das ist übrigens traumhaft schön. Dann leiht man sich einen Mietwagen für drei Tage aus, um zur Boteti River Camp zu fahren. Dort übernachtet man auch und macht einen Gamedrive durch den Park. Mit dem Auto geht es zurück nach Maun und von dort mit dem Flugzeug nach Kasane um die Game Drives im Chobe Nationalpark zu erleben. Als Abschluss würde ich eine Tagestour mit Hubschrauberrundflug an den Victoriafalls durchführen. Von Kasane kann man dann seine Heimreise wieder starten. Man spart so drei Tage und jede Menge Gebühren für den Leihwagen, aber man sieht so das Gleiche, das wir gesehen haben. Ich denke, dass es auch nicht teurer ist.
Wir haben Feiertag, fast alle haben frei und ich stehe um 7:08 Uhr am Bahnhof Weilerswist. Der Zug in Richtung Köln kommt pünktlich und das ist der Start für ein kleines Abenteuer in Richtung Botswana. Zunächst kommt aber eine für mich ca. 30-stündige Anreise.
In Köln geht es auch pünktlich mit dem Thalys weiter. Leider gab es auf dem Weg zwischen Lüttich und Brüssel einen Personenschaden und so wird der Zug von der Schnellbahntrasse auf die normale Strecke umgeleitet. Dies hat zur Folge, dass wir ca. 45 Minuten später in Brüssel ankommen. Das ist nicht weiter schlimm, da wir von hier aus nur noch zum Flughafen fahren müssen.
Es ist 1:30 Uhr und ich werde geweckt. „Wir haben ein kleines Essen für Sie – Chicken oder Gemüse“, Nee sag ich zu Tanja, ich hole es selbst ab. Den Witz musste ich irgendwie unterbringen. Chicken, sage ich zum Boardpersonal, Weiß- oder Rotwein. Ich nehm den Weißen.
So schlürfe ich also den französischen Chardonnay und das britische Hühnchen und denke, eigentlich bin ich immer noch müde.
So, dann fange ich zuerst mal mit den Kommentaren an. Ich kann leider nur so antworten:
Danke an Barbara. Wir haben uns schon gefragt, wie diese lila-Bäume heißen. Bisher hat mir aber die Zeit gefehlt, da ich halt fahre, oder im Hotel hatte ich es bisher vergessen. Zum Pfund Schein muss man nichts mehr sagen und an Biggi – wir fliegen leider direkt von den Victoria Falls aus nach Johannesburg und dann nach Hause. Da muss man halt noch einmal nach Südafrika.
Heute beginnt der Tag mit einer der längsten Fahrtstrecken. Es sind 450 km. Wir starten gegen 8:00 Uhr und das Navi meint, dass wir gegen 14:30 ankommen werden. Die gesamte Strecke ist asphaltiert und außerorts dürfen wir fast immer 120 km/h fahren. Dies machen wir dann auch, da wir nur Esel, Kühe und Pferde am Straßenrand sehen. So kommt es, dass wir inklusive Tankstopp schon gegen 13:15 Uhr ankommen.
Na, wie soll dieser Tag nur weitergehen. Eigentlich wollen wir heute eine geführte Ganztagsfahrt machen, leider ist aber aus fadenscheinigen Gründen ein Auto defekt. So schlafen wir also einfach etwas länger und genießen so das verspätete Frühstück. Danach merke ich, dass ich eigentlich immer noch platt von der Fahrerei der letzten Tage bin, und so ist es gut, dass die Fahrt ausgefallen ist. Ich lege mich nach dem Frühstück noch einmal hin und döse einfach was.
Wir frühstücken im Boteti River Camp und gegen 8:30 Uhr fahren wir mit unserem Auto in Richtung Maun. Gegen 10:30 Uhr erreichen wir unser Quartier. Es sind diesmal traditionelle Rundhütten, die mit Stroh eingedeckt sind. Unser weiteres Ziel ist aber der Flughafen. Wir möchten gerne einen Rundflug über das Okavango Delta machen. Das Angebot ist groß und so entscheiden wir uns für einen 45-minütigen Helikopterrundflug. Bevor dieser startet, genehmigen wir uns noch ein Mittagessen und gegen 13:45 Uhr geht es in die Luft.
Wie beginnt man einen schönen Sonntag, nicht um 6:45 Uhr, damit man um 7:30 Uhr am Frühstückstisch sitzt. So ist es aber. Wir werden um 8:20 Uhr von Island Safari abgeholt, damit wir mit ihnen eine Mokoro Tour durch das Okavango Delta durchführen. Auf den Punkt steht der Fahrer vor unserer Unterkunft und wir fahren zunächst ca. 50 Minuten bis zum Ablegeplatz. Dann kommt unser Guide George. Ich bekomme schon ein schlechtes Gewissen, da er gerade mal ¾ von meiner Figur ist. Er muss jetzt die gesamten Kameraausrüstungen, Tanja und mich in einem den ganzen Tag transportieren. Nach den ersten 100m erzählt er uns, dass wir ca. 45min unterwegs sind. Dann einen Bushwalk machen, danach unseren Lunch einnehmen und wieder zurückfahren.
Nachdem wir uns heute Morgen schweren Herzen von allen Leuten des Vorabends verabschiedet haben, geht es weiter. Heute ist einer der Fahrtage, an denen es eigentlich darum geht, dass man eine Strecke bis zum nächsten Ziel hinter sich bekommt, diese aber für einen Tag zu lang ist. In Maun haben Tanja und ich dann schon so sinnige Gespräche: Tanja „Hast du hier schon mal eine Fußgängerampel gesehen“, ich – vollkommen auf den Verkehr konzentriert, relativ kurz und bündig „Nein“. Tanja „Ich glaube, ich habe noch nicht mal einen Zebrastreifen hier gesehen“
Und schon wieder geht es heute Morgen auf die Nationalstraße. Diesmal in Richtung Kasane. Zunächst sehen wir einen Zebrastreifen in Nata, nicht der am Tier – da war doch gestern was, dann fahren wir ca. 300 km geradeaus und kurz vor dem Ziel geht es noch zwei Kilometer durch die Sandpiste. Willkommen am Tlouwana Camp. Das sind sehr komfortable Zelte, die auf Stelzen stehen und ein Bad dabeihaben, dass keine Wünsche offenlässt. Es ist ein sehr schönes Quartier.
Warum macht man eigentlich Urlaub, wenn man schon um 4:45 Uhr aufsteht? So ist es heute und kurze Zeit später sitzen wir im Jeep in Richtung Chobe Nationalpark. Nach sechs haben wir diesen erreicht und schon beginnt die erneute Safari durch den Park. Zunächst fahren wir zum Fluss herunter. Dort hat eine Meute Löwen einen Büffel gerissen und wir sehen ihnen beim Frühstück zu.
Zuerst einmal wieder zu euren Kommentaren:
An Barbara: du machst es doch bei deinen Touren nicht anders. Wenn ich schon mal hier unten bin, dann nutze ich es auch aus. Schlafen kann ich auch noch auf dem Heimweg im Flugzeug.
An Theo: Natürlich wird sich das ein oder andere gute Bild herausfiltern. Aber da steckt auch noch eine Menge an Bildbearbeitung vor mir.
Wieder einmal startet unser Tag früh. Um 6:45 Uhr stehen wir auf und kurz nach sieben sitzen wir zum Frühstück im Restaurant unseres Hotels. Wie immer mache ich mir ein Müsli mit Joghurt und Obst. Der Joghurt sieht nach Vanille aus – es ist aber Banane. Da ich keine Banane mag, ist die Freude unbeschreiblich. Kurze Zeit später kommt ein Bediensteter mit Kaffee. Ich sage ihm, dass er Tanja eine Tasse eingießen kann. Ich trinke Tee.
Der Tag beginnt ganz gemütlich. Zunächst packen wir unsere Rucksäcke fertig und dann geht es an den Frühstückstisch. Kleine Änderungen, die wir am Vortag bemängelten, wurden heute schon umgesetzt. So stehen jetzt kleine Täfelchen an den verschiedenen Joghurtsorten. Der gelbe Joghurt ist diesmal wirklich Vanillejoghurt. Irgendein „Honk“ hatte den Löffel für den Joghurt ins Müsli gelegt und das sah dann gar nicht mehr lecker aus.