Es ist Januar 2022. Unsere erste Überlegung für den Sommerurlaub ist die, dass wir nach Frankreich fahren möchten. Ein Urlaub zu zweit, bei dem wir eine Woche auf einem Hausboot verbringen und eine weitere Woche in Gruissan ausspannen. Das ist die Theorie. Nachdem wir diese Idee einem unserer Söhne erzählen, findet er den Vorschlag ganz gut und will auch mitfahren. Dieses wiederholt sich nun noch zweimal und so fahren wir mit allen Kindern, ihren Partnern und Hund nach Frankreich. Das Boot wird dann natürlich etwas größer und die Ferienwohnung wird auch zum ganzen Haus. Auf jeden Fall freue ich mich schon jetzt riesig auf unseren Sommerurlaub.
Das Boot mieten wir über Nicols und wir fahren von Le Somail nach Carcassonne über den Canal du Midi und zurück. Leider bekommen wir kein Haus in Gruissan, da schon alles ausgebucht ist. So entschließen wir uns, dass wir uns eine Villa in Lespignan mieten. Das ist in der Nähe von Béziers, ca. 10km vom Meer entfernt, aber dafür haben wir unseren eigenen Pool und 140 m2 Wohnfläche - Auch nicht schlecht.
Damit die Anreise nicht zu stressig wird, werden wir "Alten" diese mit Zwischenstopp in Orange machen. Somit können wir am Folgetag noch Lebensmittel einkaufen und den Checkin auf dem Boot zeitnah übernehmen. Auf jeden Fall werden wir auch unsere Räder mitnehmen. Ohne geht ja schon fast gar nicht mehr.
Nun ist es nur noch wenige Tage bis zur Abreise. Die Planungen sind so weit fortgeschritten das unser Bötchen Team alle genauen Informationen hat. Natürlich gibt es auch eine WhatsApp Gruppe mit allen Teilnehmern. Hier schlug dann bei Malte die Rechtschreibkorrektur zu. Aus Bötchen Team wurde dann schnell das Brötchen Team und das haben wir dann mal schnell übernommen. Alle Informationen werden wie immer bei diesen Gruppen zeitnah geteilt. Wir haben noch nicht das Niveau einer Schülerelterngruppe, aber es wird schon sehr viel geteilt.
Die Fahrräder sind startklar und noch einmal gecheckt. Die Fotoausrüstung steht fix und fertig und wartet darauf, dass sie ins Auto darf. Das Solarstrommodul ist schon verpackt, die Bluetoothboxen sind aufgeladen. Die Kleidung wird heute eingepackt und vor allen Dingen benötigen wir bei einer Mindesttemperatur von 35 Grad in Le Somail jede Menge Sonnenschutzmittel. Sei es zum Sprühen oder sei es ein Hut. Alles muss mit.
Was es noch zu sagen gibt: Es war ein sehr schöner Urlaub mit all unseren Kindern. Es war ein Versuch und natürlich ist bei sieben Leuten nicht immer alles ruhig verlaufen. Insgesamt ist die Wertung aber positiv und ich finde, dass es eine sehr gute Teambuildingaktion auf dem Boot ist.
Unser Hausboot Sedan 1170 bei Nicols ist ein Boot der älteren Generation. Unser Boot „Trebes“ ist ca. 20 Jahre alt gewesen und es hat schon einige Mängel. Die Kabinen sind sehr eng und wir haben uns mit 7 erwachsenen Personen in unseren Kajüten nicht wohl gefühlt. Die Toiletten sind noch mit Handpumpenspülung, der Wasserzulauf war leider nicht immer dicht und die Türen ließen sich nicht gut verschließen. Unser Kühlschrank ging bei Wind immer wieder aus. Es gibt keine Klimaanlage an Bord. Das war bei fast 40 Grad Außentemperatur nicht immer angenehm. Dafür sind wir allerdings froh, dass wir ein Boot mit Pool hatten. So konnten wir uns während der Fahrt darin immer wieder abkühlen. Leider hatten wir einen halben Tag Unterbrechung, da die Kupplung an unserem Boot versagte und diese dann repariert werden musste. Chrissi, die Industriemechanikerin gelernt hat, konnte erkennen, dass die alte Kupplung nicht sachgerecht installiert war und so die Schrauben abreißen konnten.
Unsere Fahrt ging bis Trebes und von dort wieder zurück bis Le Somail. Das war eine Fahrstrecke von 98 km und es gab über 40 Schleusen. Diese Strecke kann man in einer Woche sehr gut schaffen und man ist eigentlich nie über 4 Stunden aktiv am Steuer.
Wo wir zurzeit (2.8.2022) mit Nicols, dem Anbieter, noch in der Klärung sind, ist der Verbrauch des Diesels. Hier wird nach Betriebsstunden abgerechnet und nicht wie bei Autovermietern nach tatsächlichem Verbrauch. Bei unserem Boot sollen wir 48,1 Stunden unterwegs gewesen sein. Das bedeutet bei einem Preis von 9,- € pro Betriebsstunde haben wir noch einmal 432,90 € an Diesel zuzahlen müssen. Wenn ich dies wiederum umrechne und einen Dieselpreis von 2,- € als Grundlage lege, dann haben wir 216 l Diesel für eine Strecke von 98 km auf dem Canal du Midi benötigt. Das bedeutet, dass das Boot einen Verbrauch von 220 l Diesel auf 100 km hat.
Bisher haben wir die Antwort erhalten, dass dieser erhöhte Verbrauch mit dem Pool zu tun haben könnte. Leider hat man vor Ort nicht direkt nachgetankt, damit man sehen konnte, dass da was nicht stimmt. Wie gesagt. Wir sind im Moment noch in der Klärung mit Nicols und wenn ich weitere Informationen habe, werde ich diese gerne mitteilen.
Update: Wir haben heute (5.8.2022) eine E-Mail von Nicols erhalten. Hier ist das wichtigste aus dem Inhalt: "Unsere Techniker haben mir bestätigt, dass der Motorstundenzähler läuft, sobald die Zündung angeschaltet ist (auch wenn der Motor nicht läuft). Dies dürfte der Grund sein, warum am Ende der Bootsfahrt 48,1 Motorstunden aufschienen. Um den Unterschied zwischen diesen „Zündungsstunden“ und den „Motorstunden“ zu begleichen, erstatten wir Ihnen den Unterschied von 150€ zurück." Das ist für mich eine gute Lösung und so bin ich wieder zufrieden. Hoffentlich sind wir die Einzigen, denen das passiert, da ansonsten eine gute Einnahmequelle generiert wird.
Zurück zum zweiten Teil unseres Urlaubs. Wir sind in ein Ferienhaus nach Lespignan gefahren. Hier konnten wir eine Woche in einen wunderschönen künstlerisch toll gestaltetem Haus verbringen. Jeder Schlafraum war unterschiedlich ausgearbeitet. Unser Schlafzimmer hatte das Thema Afrika. Wir hatten auch ein eigenes Bad. Die Schlafräume der Kinder waren mit Fischen, Blumen oder einem Himmelbett ausgestattet. Diese Zimmer hatten ein großes gemeinsames Bad und eine Toilette. Im Außenbereich gab es beim Pool ein weiteres Bad. Der Pool hatte eine Wassertiefe von 1,50 m und man konnte darin am Morgen gut seine Bahnen ziehen. Die Schlafzimmer der Kinder hatten eine direkte Terrasse zum Pool. Im Außenbereich gab es einen sehr guten Grill und noch weitere Terrassen, so dass man immer Platz hatte. Platz hatte man auch im Innenbereich. Das Wohnzimmer war riesig, lichtdurchflutet und mit vielen Sitzplätzen. Dies galt auch für den Essbereich. Die Küche war sehr gut ausgestattet und wir konnten uns darin komfortabel auch Mahlzeiten bereiten. Das gesamte Gelände war umzäunt und wir haben darin unsere drei Fahrzeuge sicher abgestellt. Der Hund lief auch ohne Probleme im Gelände herum.
Im Obergeschoss wohnte die Mutter des Vermieters in einer eigenen Wohnung. Man bemerkte sie jedoch nicht. Der Vermieter machte in der Woche regelmäßig den Pool sauber. Die Bilder in der Anzeige bei FeWo-direkt entsprechen der Realität und das Haus hat das versprochen, dass es angeboten hat. Wir waren sehr zufrieden damit.
Es gibt nur einen Nachteil, aber das war uns vorher schon bewusst. Das Haus ist ca. 10 km vom Meer entfernt und so fährt man mit dem Rad ca. 40 Minuten bis zum Strand. Im Ort Lespignan gibt es einen Bäcker, einen kleinen Lebensmittelladen und Restaurants. Der nächste größere Supermarkt ist in Serignan und da fährt man mit dem Auto ca. 15 Minuten hin. Insgesamt würde ich das Haus aber für einen Familienurlaub sehr empfehlen.
Für uns ist Südfrankreich immer wieder ein tolles Urlaubsgebiet und mit unseren Aktionen, wie Kanufahren, Sightseeing usw. sin wir bestimmt nicht das letzte Mal hier gewsen. Wir haben zu über 90% positive Kontakte gehabt und sobald es sprachliche Probleme gab, konnten wir uns mit englisch immer weiterhelfen. Hausbootfahren ist auch weiterhin eine Option, jedoch bin ich mir sicher, dass ich mir dann auch bei Locaboat oder le boat, den anderen Anbietern, Angebote einholen werde.
Es ist 2:44 Uhr morgens. Ich konnte nicht richtig schlafen, da im Fernsehen die Flut vom letzten Jahr in Reportagen gezeigt wurde und mich das doch irgendwie bewegt hat. Da die Wraps und Bagels belegt sind. Die Frikadellen darauf warten, dass sie gegessen werden und eigentlich nichts den Start in den Sommerurlaub verhindern kann, beginnen wir etwas früher. Zunächst geht es über die A1 in Richtung Blankenheim, von dort durch die Eifel und so erreichen wir nach ca. 90 Minuten Luxemburg.
Unser Tag in Orange startet mit einem Frühstück, einem französischen Frühstück. Es gab Tee oder Kaffee, Baguette, Marmelade und wer mag konnte noch etwas Käse essen. Für mich ist es also ein vegetarisches Frühstück. Wer diese Unterkunft bei Booking.com wegen seines tollen Frühstücks gelobt hat, der bekommt wahrscheinlich nichts zum Frühstück oder war gekauft. Rückwirkend denke ich auch, dass wir die Unterkunft genommen hatten, damit wir unser Fahrzeug im Privatbereich abstellen konnten, da wir unser gesamtes Gepäck nicht ausladen wollten.
Es ist gegen 8:00 Uhr und wir sind alle wach und frühstücken reichhaltig, so dass wir gegen 9:00 Uhr starten können. Nach wenigen Metern erreichen wir unsere erste Schleuse. Es ist eigentlich nichts anderes als eine Brückendurchfahrt, jedoch standen wir auf einmal quer vor der Einfahrt. Wir benötigen einen zweiten Versuch und dann kommen wir auch ohne Probleme in die Schleuse.
Es ist gegen 7:30 Uhr und wir sind wach, so dass wir mit dem Frühstück starten und sofort weiter auf dem Kanal ziehen. Als wir dann jedoch an der ersten Schleuse ankommen, merken wir, dass diese erst gegen 9:30 Uhr für uns geöffnet ist. So heißt es zunächst einfach nur relaxen, bis es weiter geht. Man wird hier auf dem Canal du Midi einfach zur Ruhe gezwungen.
Zuerst möchte ich mich mal bedanken. Ihr habt so nette Kommentare geschrieben! Und hier kommen die Antworten zu den Fragen: Ja, dem Hund Kenai geht es sehr gut und er genießt die Fahrt auf dem Kanal. Uns geht es, wie immer in Frankreich, sehr gut und ich möchte nicht wissen, was mir die Waage am Ende des Urlaubs als Antwort gibt.
Der Morgen beginnt mit dem Weg zum Lebensmittelladen und nach dem Frühstück startet unser Rückweg zur Basis. Nun müssen wir also lernen, wie die richtigen Handgriffe in den Schleusen sind, wenn es bergab geht. Kurz hinter Trebés kommt dann auch schon die erste Dreifachschleuse und unser Team Brötchen zeigt mit Begeisterung, was es in den letzten Tagen gelernt hat. Kapitän Malte macht die erste Schicht, dann komme ich dran und am frühen Nachmittag ist Kapitän Niklas an der Reihe.
Es ist 8:00 Uhr morgens und der Techniker von Nicols erscheint pünktlich mit dem Ersatzteil. Er versucht es einzubauen. Nachdem zunächst einige Schrauben nicht dahingehören, wo sie hinsollen, verzögert sich die Montage etwas. Einige Telefonate und französische Flüche später passt das Ding und so ist er gegen 9:00 Uhr fertig. Der Motor läuft auf einmal viel ruhiger und leiser. Das hätten wir bei der Übernahme wissen sollen.
Heute findet ein ausgedehntes Frühstück statt, da wir insgesamt nur noch ca. 1,5 km mit dem Boot fahren müssen und keine Schleuse mehr mit dabeihaben. So halten wir in den kleineren Orten auch noch an und machen dort Kurzbesuche. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir somit auch unsere Basis in Le Somail und dann ist Reinemachen angesagt. Wir haben keine Lust, dass wir die Reinigungsgebühr von 200,- Euro bezahlen müssen und so wird, nachdem wir ein Großteil unseres Gepäcks in unseren Fahrzeugen verstaut haben, das Boot von innen und außen gewienert.
Es ist sieben Uhr und der Wecker klingelt. Wir machen unsere letzten Handgriffe an Bord, bevor wir es blitzblank an Nicols zurückgeben können. Vorher nehmen wir noch das letzte Frühstück auf unserem Bötchen ein. Es kommt der Moment, auf den wir alle gewartet haben. Heino, der die Boote bei Nicols übernimmt, kommt an Bord und macht die Abnahme. Alle Fender sind noch am Boot, die Räume sind alle sauber.
Nachdem der Letzte aufgestanden ist und wir gefrühstückt haben ist es Mittag. Wir haben gemerkt, dass wir in der Woche auf dem Boot nicht so gut geschlafen haben, und das haben wir jetzt nachgeholt. Das Team Brötchen ist platt. So beschließen wir, dass wir heute einen Ruhetag am Pool einlegen.
Aufstehen, Frühstück, Strandtag – das ist unser Plan für heute. So weit so gut. Als wir jedoch am Strand ankommen merken wir, dass der Wind sehr heftig ist. Trotzdem bauen wir unsere Strandmuscheln auf und sie werden fast flach auf den Boden gedrückt.
Heute starten wir sehr früh für einen Urlaub, denn unser Ziel ist Roquebrun. Der 42km weit entfernte Ort ist der Ausgangspunkt für eine Kanufahrt. Das haben wir schon zweimal gemacht und es hat jedes Mal eine Menge Spaß bereitet. Wir entschließen uns für die 15 km Tour und so werden wir nach dem Einkleiden mit Schwimmwesten an die Einstiegsstelle in den Fluss Orb gefahren.
Der Tag beginnt ruhig, da wir von unserem gestrigen Sportereignis erledigt waren. Irgendwie möchte ich heute aber doch etwas unternehmen und so schlage ich vor, dass wir nach Béziers fahren. Diese Stadt ist nur zehn Kilometer entfernt und ist immer interessant für einen Kurzbesuch. Ich kann unser Team davon überzeugen und so geht es los. Als wir aus dem Parkhaus hervortreten merke ich sofort, dass sich die Stadt verändert hat.
Aufstehen, anziehen, kein Frühstück und los gehts nach Narbonne. Gegen 9:00 Uhr kommen wir dort an und hier führt uns unser Weg zuerst durch eine der schönsten Markthallen Südfrankreichs. Vorbei an den Fischständen, Metzgern, Bäckern und, und, und. Wir sehen uns alle Stände an. Besonders bleibt der Innereien Verkäufer in Erinnerung, der neben Pansen und Leber auch Schaafshirn verkauft.
Als wir heute wach werden ist es 9:15 Uhr. Ich merke, dass so langsam meine Erholungsphase einsetzt. Leider ist heute der letzte Tag in unserem Ferienhaus. Wir packen also nach dem Frühstück die Koffer und Kisten, machen das Haus „besenrein“ und fahren nach Portiragnes an den Hundestrand. Hier essen wir etwas zu Mittag und verbringen den sonnigen Nachmittag.
Es ist 7:00 Uhr und der Wecker klingelt. Duschen, frühstücken und die letzten Reste im Auto verpacken ist angesagt. 7:50 Uhr, Übergabe des Hauses an die Vermieterin. Von ihr hören wir noch einmal, dass wir wirklich zuvorkommende Gäste sind und gerne wieder kommen dürfen.
8:00 Uhr, Abfahrt in Richtung Nancy. Unser Navi führt uns in Richtung Millau über die A75. Ok - dann wird wohl auf der normalen Strecke schon Stau sein und vielleicht führt uns das Gerät deshalb dort hin.