Es ist immer noch Corona Pandemie aber die Zahlen sinken und die Impfungen liegen bei uns so, dass wir uns trauen können in Urlaub zu fliegen. Zunächst haben wir Israel ausgewählt, da dort auch schon sehr viele durchgeimpft sind und wir hier einigermaßen normal herumlaufen können. Doch dann fängt dort ein Krieg an. So viel Mut habe ich dann doch nicht. Als nächste Alternative fällt uns Korsika ein. Leider ist man hier auf ein Fahrzeug angewiesen. Das möchte ich dann auch nicht. Durch Zufall erhalten wir eine Werbung von einem Hotel, in das wir eigentlich letztes Jahr fliegen wollten, doch da wurde die Reise leider abgesagt. So packen wir allen Mut und haben den Urlaub fest gebucht. Es geht Anfang Juli nach Spanien und zwar nach Isla Crisitina.
Update - Bevor es losgeht, ist es auch schon zu Ende. Es ist Freitag, 4. Juni und frühmorgens kommt die E-Mail des Veranstaltes, dass sie uns aus Sicherheitsgründen absagen müssen. Was nun?
Nach einigem hin und her und nach der Überprüfung sämtlicher Coronaregeln des Auswärtigen Amtes haben wir festgestellt, dass Griechenland die für uns günstigsten Regeln hat. So entschließen wir uns, dass wir nach 29 Jahren noch einmal die griechische Insel Kreta besuchen werden.
Nun fliegen wir also mit TUI nach Kreta in das Hotel Cactus Royal. Es ist ein All inklusive Hotel und aus heutiger Sicht weiß ich, dass ein All inklusive Hotel nichts für mich ist. Beim Essen habe ich die Einstellung, dass es nicht viel, aber gut sein muss. Bei den kostenlosen Getränken waren genau die Getränke, die ich mag, leider nicht kostenlos. Hier ist das kein besonderer Cocktail, sondern ein einfacher Aperol Spritz.
Da wir unseren Urlaub wegen der Flutkatastrophe an der Erft abbrechen mussten sind wir über die TUI enttäuscht, nein eigentlich entsetzt. Wir haben mehrfach versucht, nachdem schon im griechischen Fernsehen über unsere Nachbarorte berichtet wurde einen Rückflug über den Veranstalter zu bekommen. Die Problematik und die Dramatik waren eigentlich jedem normalen Menschen bewusst – Am ersten Tag gab es keine Reaktion von Reiseleitern, Veranstalter oder Hotelpersonal.
So haben wir uns selbst einen Rückflug über das Internet gebucht und alles andere organisiert. Hier ist uns besonders unser kleiner Autovermieter positiv aufgefallen. Er hat das Fahrzeug zurückgenommen und uns kostenlos zum Flughafen gefahren, da er auch schon die Bilder der Flut gesehen hat.
Als wir den Rückflug fertig geplant haben, meldet sich erst TUI und verlangt auch noch eine aus unserer Sicht hohe Umbuchungsgebühr.
Jetzt, nachdem ich auch alle Schäden der Katastrophe bewerten kann, kann ich nur noch sagen – TUI schämt Euch, dass ihr in einer solchen Situation nicht helft und Verantwortung gezeigt habt.
Unsere Reise kann leider nicht in Weilerswist starten, da die Deutsche Bahn auf der gesamten Eifelstrecke von K bis K also von Kalscheuren bis Kall die Gleise und die Gleisbette erneuert.
Wir stehen heute auf, frühstücken und sehen uns das Meer und den Ort an. Kurze Zeit später stellen wir fest, dass wir uns ein Fahrzeug mieten müssen, da wir auch nicht die zwei Wochen am Strand oder Pool verbringen möchten. Das machen wir aber erst Morgen.
So ist heute ein Pooltag angesagt.
Wie wir gestern schon festgestellt haben, benötigen wir hier auf der Insel ein Fahrzeug. Nach einigem hin und her landen wir bei einem, wie soll es auch anders sein, roten Yaris. Wir packen unsere „sieben Fotosachen“ und fahren in Richtung Osten.
Unser Ziel ist heute die Lasithi Ebene. Wir haben diese Hochebene noch gut in Erinnerung, da wir hier mit einem 50 cbm Roller vor 28 Jahren hochgetuckert waren und uns dann diese herrliche Ebene vor unseren Augen mit den buntesten Blumen ausbreitete. Heute fahren wir ohne Probleme die 800 Höhenmeter hoch. Am Einstiegspunkt hat man jetzt ein riesiges Café gebaut, so dass jeder den Blick in Ruhe genießen kann. Die Ebene selbst ist im Moment leider nicht bunt. Es ist Hochsommer und die Pflanzen sind dürr.
Das Frühstück startet und kurze Zeit später setzt sich das blaue Schweinchen an den Nachbartisch. Auch dieser Name ist nicht der Reale, jedoch hat sie die Angewohnheit, dass sie in der linken Hand ihr Smartphone hält und mit der rechten Hand versucht zu Essen. Hierbei fällt eigentlich immer ein viertel des Essens auf den Boden oder sonst wohin. Die restliche Menge verteilt sie dann im Mund und beginnt zu reden. Ich finde es nicht schön und so bekam sie den Namen.
Wir sind auf der Autobahn und nach 30 Minuten erreichen wir Heraklion. Auch hier waren wir bei unserem letzten Urlaub und unser Eindruck ist, dass sich die Stadt positiv entwickelt hat. Wir besuchen kurz die Agios Minas Kirche und schlendern dann durch die engen Gassen mit ihren Verkaufsständen. Natürlich genießen wir auch hier einen hervorragenden Frappé.
Nachdem wir vieles gesehen haben geht unser Weg über die alte Nationalstraße in Richtung Hotel.
Vorab – ich lebe weiter. Unser heutiges Ziel ist Chania im Westen der Insel. Der Weg führt uns entlang der Küste und einiger Gebirgszüge dorthin. Nach über zwei Stunden erreichen wir die Stadt und sind sofort begeistert. Es gibt hier eine Markthalle, die an Südfrankreich erinnert, enge Gassen, die zum Bummeln nur so einladen. Ein Hafenbecken, bei dem man einfach nur herumsitzen kann, um die Leute zu beobachten.
Heute gehen wir es ruhig an, nachdem wir gestern die Riesentour hinter uns hatten. So fahren wir in Richtung Elounda und Plaka, sehen uns die Bergwelt, Küste und Insel Spinalonga an. Danach verbringen wir in Plaka noch einige Zeit am Strand bevor wir uns am frühen Nachmittag zurück durch die Bergwelt an den Hotelpool begeben.
Es ist 5:00 Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Ich lese mir den Stadtanzeiger durch und sehe in den sozialen Medien, dass es den Kreis Euskirchen und Rhein-Erft-Kreis sehr stark mit dem Regen getroffen hat. Mit der Gewissheit vom Vortag denke ich, dass wir wieder einmal riesiges Glück gehabt haben. Gegen 6:00 Uhr versuche ich unseren Sohn Niklas und unsere Mieterin zu erreichen, da in den sozialen Medien immer wieder davon berichtet wird, dass die Erft jetzt auch bei uns über die Ufer tritt. Unsere Mieterin meldet sich zuerst und sendet mir ein Bild aus unserem Keller.
Der Morgen startet und die erste Meldung von Niklas ist, dass das Wasser in unserem Haus weiter steigt. Es gibt für mich jetzt nur noch eine Priorität: Der Keller muss leergepumpt werden. Ich starte in den sozialen Medien einen Aufruf, dass wir dringend ein Stromaggregat benötigen, da wir immer noch keinen Strom haben. Niklas alarmiert auch die Feuerwehr. Diese rückt dann als erstes aus und pumpt.
Wir frühstücken im Hotel bevor uns der Autovermieter zum Flughafen bringt. Das war der Deal, da er ja den Wagen nun 3 Tage früher zurückbekommt, ohne dass ich jetzt noch um Geld feilsche. Am Flughafen selbst können wir relativ zügig einchecken. Hier ärgert mich lediglich, dass unsere Onlineboardkarten nicht anerkannt werden und wir für das kleine Stück Papier nun jeweils 25 Euro bezahlen. So schnell möchte ich auch mal Geld verdienen.
Nach einer kurzen Nacht beginnt der Morgen jedoch mit einem ordentlichen Frühstück. Ich gehe uns Brötchen im Ort holen und ich habe das Gefühl, dass alle Leute rücksichtsvoller und freundlicher sind. Auf dem Rückweg über die Rheinstraße sehe ich vor fast jedem Haus ein Aggregat stehen und es wird überall noch gepumpt. Insofern kann ich die Äußerung eines über zwanzig jährigen Nachbarssohnes in der Nacht nicht verstehen.
Die Hilfsbereitschaft von bekannten und unbekannten Menschen hier im Ort ist unsagbar groß und so kommen wir bei uns zu Hause sehr gut voran. Schön ist es, dass am Abend des Montags die Angestellten der Firma Westnetz durch die Straßen laufen und überprüfen, ob alle Verteilerkästen trocken sind. Dies ist der Fall und so erhalten wir um 19:20 Uhr wieder Strom. Ist das ein tolles Gefühl, wenn dein Alltag beginnt sich zu normalisieren.