Schwarzwald
Es ist September 2020. Die Planung, dass ich meinen Resturlaub nehmen muss ist voll im Gange und so plane ich eine Woche in den Herbstferien ein. Die erste Idee ist, dass wir auf die Kanaren fliegen - Schwupp, da gibt es nun auch wieder eine Reisewarnung. Also lassen wir das besser. Dann kommt mir der Gedanke, dass wir noch einmal ins Elsass fahren - Hmm, das ist Frankreich und ich weiß nicht, wie die Entwicklung in einem Monat ist. Dann schaue ich mir die Karte an und es fällt mir auf, dass wir ja auch in den Südschwarzwald, direkt an die Grenze zum Elsass fahren können. So haben wir uns nun für eine Woche in Badenweiler im Hotel Ritter eingebucht.
Liebes Hotel Ritter,
du bist in Badenweiler im Südschwarzwald und leider verliert dein Ort im Moment an Attraktivität, da viele Geschäfte und Restaurants schließen. Ich weiß nicht, ob dies mit der derzeitigen Coronaentwicklung zu tun hat. Es kann aber auch daran liegen, dass nicht mehr so viele Kurgäste kommen. Der Ort versucht sich zu entwickeln und moderner zu werden, hier möchte ich euren „Garten der Sinne“ hervorheben, aber das war es. Im Großen und Ganzen hat der Ort den Charme der frühen 80er Jahre. Leider ist das jetzt auch schon 40 Jahre her.
Hier setzt auch meine Kritik am Hotel an. Man sieht, dass es in die Jahre gekommen ist. Es ist alles vorhanden, dass es noch ein Vier-Sterne-Haus ist – doch alles ist so normal. Es gibt für mich kein Highlight. Selbst das Essen ist gewöhnlich und es hat mich teilweise an das Essen in unseren Seniorenzentren erinnert. Wir durften im Sommer einige Häuser der gleichen Kategorie besuchen und waren immer wieder aufs Neue erstaunt, was diese Hotels zu bieten hatten. Alle hatten immer eine kleine Überraschung, die uns aus dem Alltag herausholten.
Vielleicht überdenkt ihr einfach mal euer Konzept und überlegt euch, wie und womit man die „jungen“ Kunden verwöhnen kann.

Ein gemütliches Frühstück führt uns in den Tag und dann geht es nach Colmar. Diese liebenswerte Stadt haben wir zuletzt auf unserer Hochzeitsreise gesehen – das ist ja dann schon ein paar Tage her. Sie ist aber auch unter Coronaschutzbedingungen sehr einladend und es hat sich wieder gelohnt.
Am frühen Nachmittag geht es nach Freiburg und auch diese Stadt ist immer noch sehenswert.

Der Regen hat über Nacht nachgelassen und so trauen wir uns vor das Hotel und wandern durch die Felder rund um den Ort. Er geht durch Streuobstwiesen und man kann sich schon vorstellen, wie aus dem Ganzen Obstler gebrannt wird. Zum Abschluß der Wanderungen kommen wir in Badenweiler im „Garten der Sinne“ an. Das ist eine tolle Anlage, die nicht nur für Kinder aufgebaut ist. Mit guter Laune erreichen wir wieder unser Hotel.

Unsere Heimfahrt starten wir nach dem Frühstück. Diese führt uns aber an Baden-Baden vorbei und dort besuchen wir das Museum Frieder Burda. Es ist architektonisch hell aufgebaut und ist für Fotografen ein Genuss. Die Ausstellung die dort seit heute läuft, ist speziell. Es wird Soulages gezeigt. Die Bilder sind ziemlich schwarz.