In der Zeit vom 14. bis 28. Juli 2019 startete unser Sommerurlaub in Frankfurt. Diesmal ging es nach Marokko. Unser erstes Ziel war Marrakesch und wir waren gespannt wie es im Land von 1000 und einer Nacht ist.
Jetzt bin ich in der Luft und mein Urlaub endet bald. Vorher möchte ich jedoch meine Gesamteindrücke über Marokko niederschreiben:
Liebes Marokko,
du hast eine klasse Infrastruktur, deine Straßen sind sehr gut ausgebaut, dein Mobilfunknetz ist besser, als unseres in Deutschland, deine Riads in den letzten beiden Wochen waren allesamt klasse und wir sind dort von deinen Menschen sehr freundlich aufgenommen worden.
Hier fällt mir sofort die nette Dame in Taroundant ein, die immer sehr fürsorglich für uns war. Natürlich fallen mir auch die Autofahrer ein, die sofort angehalten haben, als ich den Radschaden am Wagen hatte, ich werde nie vergessen, wie unkompliziert mir der Automechaniker, die defekte Felge wieder gerichtet hat. Ja so könnte ich von deinen netten unkomplizierten Menschen immer weitererzählen. Jedes Mal wenn ich diesen Personen ihre Dienstleistung bezahlen wollte, dann wurde ich fast abgewiesen. Das ist Marokko, wie ich es mir gewünscht habe. Ich habe mich hier auch in der gesamten Zeit sicher gefühlt. Ich konnte überall fotografieren und vielen Leuten zeigen, wie schön und einzigartig du bist. Unsere Stadtführer konnten viel von den Königstädten erzählen und waren offen für jede Frage. Sie führten uns zu tollen Handwerkern in den Souks und hier wurden klasse Produkte angeboten. Die fünf Damen, die uns in ihnrem kleine Restaurant mit ihren Nudelköstlichkeiten in Essaouira verwöhnt haben, darf man auch nicht vergessen. Dafür kann man sich nur bedanken.
Dann kommt aber schon der erste Abend, auf unserem Weg durch Marrakesch werde ich pausenlos angesprochen. Wenn ich klar abweisend reagiere, werde ich stellenweise von den Leuten beschimpft und beleidigt. Viele Waren, die häufig und im ganzen Land angeboten werden, sind aus Asien und minderwertig. Es gibt Städte, wie z.B. Casablanca, da bin ich, bevor ich zu der großartigen Moschee gekommen bin, zunächst durch Slums gelaufen. Diese waren nicht einmal 200m von dem riesigen Bauwerk entfernt. Marokko, du hast wenige Leute mit Wohlstand und sehr viele, die deine Hilfe benötigen.
Sehr häufig haben mir deine Menschen auch das Gefühl gegeben, dass ich der Europäer bin, dem man das Geld aus der Tasche ziehen muss. Auf jedem Parkplatz wusste ich, dass ich als Europäer mehr zahlen musste. Es kommt mehrfach vor, dass ich bei der Ankunft und bei der Abfahrt den „Parkplatzwächter“ bezahlen muss. Mir kommt es hier nicht auf das Geld an, mir kommt es auf die Haltung deiner Menschen an. Diese Menschen betrügen und das kann ich bei uns in Europa und auch nicht in Marokko leiden.
Ich mag es als Europäer, wenn ich z.B. in einem Restaurant einen Preis sehe, und diesen auch bezahlen muss. Immer wieder kommt es vor, dass ich selber die Kosten zusammenziehe und auf ein anderes Ergebnis komme. Seid doch einfach nur ehrlich.
Wenn ich mir euer Land ansehe, dann bin ich bereit für Museen oder Aussichtspunkte zu bezahlen. Ich finde aber, dass alle das Gleiche bezahlen sollen und auch das solltet ihr mir vorher mitteilen.
Zuletzt liegt mir immer noch der beißende Geruch aus deinen Städten in der der Nase. Es ist nicht nur der Geruch des Tierurins.
Liebes Marokko, hier siehst du, dass es vieles Gutes und aus meiner Sicht noch mehr gibt, dass du verbessern solltest, da meine Art, selbständig in deinem Land herumzufahren nicht überall unterstützt wird. Der sogenannte sanfte Tourismus, den ich bevorzuge, konnte ich hier nicht ausleben. Einer unserer Stadtguides sagte mir, dass Marokko eigentlich viel näher am europäischem als am afrikanischem Verhalten liegt. In den ersten Tagen habe ich gedacht, dass dies richtig ist. Heute nach zwei Wochen habe ich das Gefühl, dass z.B. ein Land wie Namibia näher am europäischen Verhalten ist. Ich würde gerne noch einmal wiederkommen, jedoch passe ich im Moment noch nicht zu dir.
14.07.2019
Es ist 4:30 Uhr und unsere Urlaubsreise in das Land von 1000 und einer Nacht beginnt in der Nacht. Unsere Züge haben keine Verspätung (Lob) und so können wir ohne Probleme in Frankfurt einchecken. Alles funktioniert bestens und wir sitzen auch zeitig in unserem Flieger nach Marokko.
16.07.2019
Der Morgen startet wie immer und mein Freund weckt mich mit seiner zarten Stimme um 5:36 Uhr zum Sonnenaufgang. Wieder überzeugt er mich, dass Gott groß ist und wieder würde ich am liebsten zurückrufen, dass ich aber noch müde bin. So setze ich mich hin, bearbeite die Bilder und freue mich auf unser wunderbares Frühstück, welches gegen 8:00 Uhr kommt.
17.07.2019
Das Frühstück ist wie in einem normalen Businesshotel, alles ist eingepackt und schmeckt wie im Rest der Welt. Wir verlassen also Casablanca und kommen nach zwei Stunden in Rabat an. Der Verkehr ist dort nicht so chaotisch und wir kommen noch vor Mittag im Riad Kalaa an. Dies ist die bisher schönste und modernste Unterkunft. Wir fühlen uns sofort wohl und werden auch wieder herzlich vom Personal begrüßt.
Fortsetzung folgt…
18.07.2019
Freunde findet man in Marokko schnell. So auch in Rabat. Diesmal singen sie schon um 4:32 Uhr, dass Gott groß ist. Trotz meiner starken Müdigkeit schaffen sie es, dass ich aufstehe. Ich schreibe den Text fertig und sehe mir kurz unser Riad an. Soll ich jetzt schon eine Runde schwimmen gehen.
20.07.2019
Der Tag startet und wir beginnen ihn um 8:00 Uhr mit einem sehr guten Frühstück in unserem Riad in Fes. Auch hier ist der Aufenthalt sehr angenehm aber das Fahrzeug wird gepackt und es geht auf die längste Strecke unserer Rundtour. Wir fahren durch das Atlasgebirge. An einigen wenigen Stellen halten wir an um uns das Gemisch aus Bergen und Wüste anzusehen. Nach fast 500km und ca. neun Stunden Fahrt haben wir das Hotel La Rose du Desert vor Erfout erreicht. Es erinnert an eine der wunderbaren Lodges in Namibia. Um den riesigen Pool herum reihen sich die großen Wohneinheiten. Es ist einfach schön.
21.07.2019
Wir frühstücken wie jeden Morgen, jedoch erst gegen 9:00 Uhr. Unser Hotel in Erfout hat uns erlaubt, dass wir erst um 15:00 Uhr auschecken müssen. Somit können wir den Tag am Pool verbringen und fahren dann nach Merzouga in das Wüstencamp. Die Fahrt dorthin dauert gerade einmal 50 Minuten und wir erreichen das Hotel Ksar Bicha, dem Ausgangspunkt der Wüstenreise. Dort werden wir gegen 18:30 Uhr abgeholt.
22.07.2019
Wir starten unseren Morgen um 5:30 Uhr. Nun geht es auf die Kamele und wir ziehen dem Sonnenaufgang entgegen. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir wieder unser Camp und es wartet ein Frühstück auf uns.
23.07.2019
Gegen 8:00 Uhr startet unser Tag und das Ziel ist Tamdaght, einem sehr kleinen Ort.
24.07.2019
Frühstück um 8:00 Uhr und ab auf die Piste. Wir nehmen nicht den geplanten Weg in Richtung Taroundant, sondern fahren durch das Gebirge. Die Straße ist zwar immer noch asphaltiert, aber sie erinnert an eine enge Alpenpassstraße. Es macht Spaß hier langzufahren.
25.07.2019
Meine Freunde wurden um 4:45 Uhr wach und taten dies sofort wieder über ihre Lautsprecheranlagen kund. Ohh, wie groß muss Gott sein. Diesmal rufen sie nicht nur 5 Minuten, sondern es dauert ca. 30 Minuten. Wenn der Eine aufhört, fängt der Nächste erst an. Als sie alle verstummen, haben die Hähne in den nahe gelegenen Souks auch gemerkt, dass der Tag beginnt hat und so schreien diese auch ihren Morgengruß in den Stall.