Wie beginnt man einen schönen Sonntag, nicht um 6:45 Uhr, damit man um 7:30 Uhr am Frühstückstisch sitzt. So ist es aber. Wir werden um 8:20 Uhr von Island Safari abgeholt, damit wir mit ihnen eine Mokoro Tour durch das Okavango Delta durchführen. Auf den Punkt steht der Fahrer vor unserer Unterkunft und wir fahren zunächst ca. 50 Minuten bis zum Ablegeplatz. Dann kommt unser Guide George. Ich bekomme schon ein schlechtes Gewissen, da er gerade mal ¾ von meiner Figur ist. Er muss jetzt die gesamten Kameraausrüstungen, Tanja und mich in einem den ganzen Tag transportieren. Nach den ersten 100m erzählt er uns, dass wir ca. 45min unterwegs sind. Dann einen Bushwalk machen, danach unseren Lunch einnehmen und wieder zurückfahren.

Vom Bushwalk stand in unserem Voucher eigentlich nichts drin und so bin ich mal gespannt. Nach weiteren 100m sehen wir die ersten drei Elefanten in der Ferne und wir freuen uns auf weitere, da wir ja gestern aus der Luft schon sehr viele gesehen haben. Was folgt sind Rinder, Esel und Ziegen. Das ist dann wie auf den Straßen von Botswana. Die Fauna ist jedoch auch sehr schön und so sehe ich mir die Blümchen und Gräser an.

Nach den 45 Minuten erreichen wir wieder Festland und der Buschwalk beginnt. Ich schnalle mir meine Fotoausrüstung auf den Rücken und traue meinen Ohren nicht. Das Herumlaufen soll zwei Stunden dauern. Wir sehen einen Hippo, der genau für 20 sec. über Wasser ist und das wars. Ansonsten meine altbekannten Freunde, die Rinder – diesmal sogar mit Glocke.

Das GPS auf meiner Kamera zeigt mittlerweile 42 Grad an und ich weiß, warum ich das alles anstrengend finde. Mittlerweile ist mein schlechtes Gewissen gegenüber George nicht mehr vorhanden, da er einfach nur so mitwandert. Meine Lust sinkt und ich spiele zur Aufmunterung mit den herumliegenden Elefantenkötteln Fußball. Sie haben ungefähr die Größe eines Fußballs und es macht Spaß, diese in die Ferse von Tanja zu böllern, worauf sie sofort in ihre Einzelteile zerfallen. Na ja, irgendwie muss ich ja wieder an bessere Laune kommen.

Nach über zwei Stunden erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt. Die gute Laune ist noch nicht nachgekommen und wir erhalten unseren Lunch. Der Koch des Lunches muss englische Vorfahren gehabt haben. Lecker ist anders. Aus Langeweile fotografiere ich jetzt schon die herumfliegenden Libellen.

Nachdem die Nahrungsaufnahme beendet ist, geht es mit dem Bötchen wieder zurück. Es gibt immer noch keine besonderen Tiere. Wir kommen am Ausgangspunkt an und unser Fahrer meint, dass wir eigentlich mindestens eine Stunde zu früh zurück sind. Wir hätten ja eine Tagestour gebucht. Ich lasse das einfach mal so stehen.

Die Rückfahrt durch die Sandpiste ist holprig und ich bin froh, als wir wieder in unserer Unterkunft sind. Insgesamt sollte man besser in Venedig eine Gondelfahrt unternehmen als hier mit den Mokoros herumfahren. Für mich ist es ein absoluter Reinfall.

Jetzt gibt es zuerst einmal einen Entspannungsschlaf. Als ich wieder wach bin geht es zum Pool und wir lernen weiter nette Leute aus Österreich und den Niederlanden kennen. Wir merken, dass wir alle das Abendessen in der Unterkunft bestellt haben, und so kommt es, dass wir noch einen sehr geselligen Abend erleben. Gegen 23:00 Uhr haben alle die nötige Bettschwere.