Heute gehen wir es ruhig an, nachdem wir gestern die Riesentour hinter uns hatten. So fahren wir in Richtung Elounda und Plaka, sehen uns die Bergwelt, Küste und Insel Spinalonga an. Danach verbringen wir in Plaka noch einige Zeit am Strand bevor wir uns am frühen Nachmittag zurück durch die Bergwelt an den Hotelpool begeben.

Durch die sozialen Netzwerke und albernen Chats mit Arbeitskollegen merke ich, dass es bei uns zu Hause im Kreis Euskirchen und Rhein-Erft-Kreis sehr stark regnet. Gegen Abend merken wir, dass auch in unserem Heimatort die Lage mit dem Regen bedrohlich ist. Ein Regenrückhaltebecken der Erft, dass ich das letzte Mal vor ca. 30 oder 40 Jahren gefüllt gesehen habe, wird wohl auch schon geflutet. Bilder aus den Nachbarorten, bei denen das Wasser auf den Straßen steht und der Facebookaufruf einer Nachbarin, dass sie im Moment wegen des Wassers nicht nach Hause fahren kann machen mich nicht ruhiger.
Eine Chatanfrage zu unserem Sohn Niklas, der gerade bei der Feuerwehr ein FSJ macht, ob unser Haus auch betroffen ist, wird nur kurz mit “Keine Ahnung, bin im Einsatz“ beantwortet. Von Freunden lese ich, dass sie Sandsäcke binden und die Bürgermeisterin bedankt sich bei allen Helfern.

Gegen 21:00 Uhr meldet sich unser Sohn Steffen und bietet seine Hilfe an. Er fährt unter aller schwierigsten Umständen nach Weilerswist und meldet uns zurück, dass im Moment noch alles trocken ist. Steffen fährt wieder nach Brühl und hilft jetzt bei Freunden, die auch betroffen sind. Aus den Medien erfahren wir, dass die Nacht aber noch extrem werden soll.

Jetzt sitzt du hier ca. 3000 km von zu Hause entfernt und kannst einfach nicht helfen und hoffst einfach darauf, dass keinem etwas passiert. All die materiellen Dinge kannst du ersetzen – aber du merkst, dass du eigentlich Angst um deine Jungs, die im Moment anderen Leuten helfen, hast.