Vorab – ich lebe weiter. Unser heutiges Ziel ist Chania im Westen der Insel. Der Weg führt uns entlang der Küste und einiger Gebirgszüge dorthin. Nach über zwei Stunden erreichen wir die Stadt und sind sofort begeistert. Es gibt hier eine Markthalle, die an Südfrankreich erinnert, enge Gassen, die zum Bummeln nur so einladen. Ein Hafenbecken, bei dem man einfach nur herumsitzen kann, um die Leute zu beobachten.

Zur Tradition haben wir heute ausgerufen, dass wir irgendwo in unseren Besuchsorten einen Frappé trinken, da bisher jeder besser ist als bei uns im Hotel.
So kommt es, dass wir erst am späten Nachmittag den langen Weg zurückfahren. Unsere Idee an einem Strand der Wegstrecke noch einmal schnell ins Meer zu springen verwerfen wir, da es schon später ist.

Im Hotel wagen wir uns dann noch einmal an den Pool. Alle furchteinflößenden Tiere sind heute nicht sichtbar. Die meisten Poolpatienten sind auch nicht mehr da und so können wir in Ruhe unsere Runden drehen. Verwöhnt werden wir heute Abend mit einem „Gala Dinner“, das mit einem Glas Sekt beginnt und mit einem Saxophonalleinunterhalter unterstützt wird - Heißen eigentlich die Alleinunterhalter so, weil sie sich nur selbst allein unterhalten? – Nun gut, die Töne stimmten nicht immer, aber da muss man drüber wegsehen, wenn man nur in einem Fünf-Sterne-Hotel gebucht hat.

Ich habe leider zu viel gegessen und so spazieren wir wieder durch den Ort und am Strand entlang. Das reicht leider nicht aus und so muss ich mich dazu zwingen einen Verdauungs-Ouzo zu trinken. Dabei fällt mir beim Durchblättern der Getränke Karte auf, dass ich doch kein klassischer All-In Patient bin. Alle alkoholischen Getränke, die ich lecker finde, müssen extra bezahlt werden. So ist ein Campari Orange und ein Glas Sekt kostenfrei – mein heißgeliebter Aperol Spritz muss hingegen bezahlt werden. Ein Rum mit Cola oder ein Ouzo mit Lemon ist kostenfrei, ein Caipirinha ist wieder mit Zusatzkosten verbunden. Ich versteh die Logik leider nicht – oder doch: Alles was ich mag kostet, alles andere ist kostenfrei. So kommt es, dass ich mir an der „Eros Pool Bar“ die verschiedensten Getränke bestelle und zu einem großen Cocktail selbst mische. Das sieht nicht schön aus – ist aber lecker.