Unser Ziel ist heute die Lasithi Ebene. Wir haben diese Hochebene noch gut in Erinnerung, da wir hier mit einem 50 cbm Roller vor 28 Jahren hochgetuckert waren und uns dann diese herrliche Ebene vor unseren Augen mit den buntesten Blumen ausbreitete. Heute fahren wir ohne Probleme die 800 Höhenmeter hoch. Am Einstiegspunkt hat man jetzt ein riesiges Café gebaut, so dass jeder den Blick in Ruhe genießen kann. Die Ebene selbst ist im Moment leider nicht bunt. Es ist Hochsommer und die Pflanzen sind dürr.

Nach unserem Ausflug entscheiden wir uns, dass wir den Rest des Tages am Meer verbringen. Wir mieten uns einen Schirm und zwei Liegen, da unser Hotel leider keinen Meerzugang hat und verfallen in unseren ersten Urlaub hier auf Kreta. Zwischen unserem damaligen Urlaubsort Hersonisos und unserem heutigem gab es eine Straße und dazwischen war alles frei und wir sind an den verrücktesten Stellen im Meer schwimmen gegangen. Heute ist dieser ganze Streifen bebaut und eine Touristenmeile folgt der Nächsten. Die Bezeichnung sanfter Tourismus hat hier leider gar nicht gegriffen. Hier passt eher die Bezeichnung Ballermanntourismus hin.

Am späten Nachmittag gehen wir zurück ins Hotel und da noch Zeit bis zum Abendessen ist, gehen wir noch ein wenig an den Pool. Dort treffen wir Plattitüden Hilde mit ihrer Freundin. Sie heißt natürlich nicht wirklich so, aber wenn ich fortlaufend solche Sätze in breitestem schlesisch hört, wie „Wenn es schlimmer kommen kann, dann kommt es schlimmer“,  „Wir sind ja schon arm dran“ (wenn man gerade ein 5 Sterne Hotel besucht) – oder „Mit meiner ersten Schwiegertochter hatte ich ein sehr gutes Verhältnis“, dann fällt einem nichts anderes dazu ein.
Da wir am Pool immer wieder die gleichen Leute treffen, die auch immer auf den gleichen Liegen liegen, versucht man sie irgendwie zu beschreiben und so kennen wir mittlerweile die Pinke Ingrid (nach Ingrid Steegers Lied, dann mach ich mir nen Schlitz in Kleid …) oder Andreas Keuler oder Fötchensgucker Heinz. Die Welt am Pool ist schon artenreich und ich werde sie vielleicht an einem der nächsten Tage näher beschreiben.

Das Abendessen ist heute leider schwach. Es soll mexikanisch sein. Das einzige, das mich an daran erinnert, sind die rot, weiß, grünen Farben. Das Essen ist leider blass.
Zum Abschluss des Tages sind wir noch einmal zum Strand heruntergelaufen.

Da ich heute nicht so viele Bilder gemacht habe, lege ich ein paar Bilder aus dem Jahr 1993 bei, damit ihr verstehen könnt, was ich meine.