Es ist gegen 7:30 Uhr und wir sind wach, so dass wir mit dem Frühstück starten und sofort weiter auf dem Kanal ziehen. Als wir dann jedoch an der ersten Schleuse ankommen, merken wir, dass diese erst gegen 9:30 Uhr für uns geöffnet ist. So heißt es zunächst einfach nur relaxen, bis es weiter geht. Man wird hier auf dem Canal du Midi einfach zur Ruhe gezwungen.

So bin ich dann heute mal Kapitän und darf das Schiff durch die Schleusen führen und unsere Team Brötchen ist so weit zusammengewachsen, dass jeder Handgriff stimmt. Da muss ich unsere Mannschaft einfach noch einmal nach vorne heben und sagen, dass es klasse läuft.

Wir haben ein Boot vor uns, dort sind nur zwei Erwachsen und zwei Kinder an Bord. Leider steht dieses Boot in jeder Schleuse quer und die Leinen verheddern sich. Wir sind uns nicht einig, ob wir das noch als lustig ansehen sollen oder einfach nur als Zeit Klauer, da an jeder Schleusenstufe mindestens 10 Minuten verloren gehen.

Gegen Mittag erreichen wir die Schleuse Le Aiguille. Hier hat der Schleusenwärter jede Menge Metal gesammelt und zu skurrilen Kunstwerken zusammengebaut. Er ist weit über die Grenzen bekannt und da wir sowieso unsere Mittagspause hier verbringen müssen, sehen wir uns die Kunst einmal an.

Die Fahrt ist abwechslungsreich, da wir durch Wald-, Gebirgs- und die typische Platanenlandschaft fahren. Unser Ziel ist Trebés, einem kleinen Städtchen. Wir überlegen uns, dass wir Morgen das Boot stehen lassen und mit dem Bus nach Carcassonne fahren. Das ist entspannter und wir sind uns sicher, dass der Rückweg zur Basis in Le Somail dann ohne Probleme machbar ist.

Den Abend verbringen wir noch in einem kleinen Hafenlokal und haben den direkten Blick auf unser Boot. Ein Tag am Steuer ist schon sehr anstrengend und so gehe ich heute als Erster ins Bett.