Es ist 8:00 Uhr morgens und der Techniker von Nicols erscheint pünktlich mit dem Ersatzteil. Er versucht es einzubauen. Nachdem zunächst einige Schrauben nicht dahingehören, wo sie hinsollen, verzögert sich die Montage etwas. Einige Telefonate und französische Flüche später passt das Ding und so ist er gegen 9:00 Uhr fertig. Der Motor läuft auf einmal viel ruhiger und leiser. Das hätten wir bei der Übernahme wissen sollen.

Die drei Schrauben, die wir gestern unterhalb der Kupplung gefunden haben, haben wir zur Not mal sichergestellt und werden sie dem Vermieter Nicols bei der Rückgabe freundlich, aber bestimmt überreichen.

Nun heißt es Frühstück und da unser Weg heute nicht so lang ist, breitet sich dieses bis 10:30 Uhr aus. Danach stellen wir uns an der Schleuse an. Es dauert eine Weile, bis wir einfahren dürfen. Dann ist es soweit und los geht’s. In der Schleuse dauert es dann aber schon wieder sehr lange, bis wir erfahren, dass es einen Stromausfall gibt. Alle Schiffe müssen aus der Schleuse wieder rückwärts raus. Wir entschließen uns, dass wir es einfach mit den Leinen zurückziehen.

Der Schleusenwärter verkauft Magnum, nicht die zum Ballern, sondern das zum Lutschen und das haben wir uns doch verdient. Wir entschleunigen also einfach bei einem Eis. Es wird ein Stromgenerator geliefert, mit dem die Schleuse dann betrieben wird und so kommen wir gerade noch vor 12:00 Uhr durch unsere erste Schleuse.

Wir überlegen uns, dass wir heute alle noch vorhandenen Schleusen durchfahren und im Ort Roubia unser Nachtquartier aufziehen. Für mich bedeutet das, dass ich mich in den Bootspool lege, und die herrliche Landschaft mit ihren Platanen, Weinfeldern und kleinen Orten vorbeiziehen lasse. Kapitän Niklas macht heute sein Job gut und wir müssen nur bei Schleusen und engen Brücken helfen.

Den Abend in Roubia verbringen wir im einzigen Restaurant des Ortes, bis es dunkel wird. Wir genießen wieder einmal die französische Küche und deren Weine und es wird sehr gesellig und lang. Da wir morgen nur noch ca. eine Stunde fahren müssen, bis wir in Le Somail sind, beraten wir, dass wir erst sehr spät aufstehen., dann das Boot reinigen und vielleicht noch ans Meer fahren. Aber wir werden sehen, was der Tag so bringt.