Ich starte den Tag heute sehr ruhig, so dass das Frühstück erst um 8:30 Uhr beginnt. Danach laufe ich noch etwas durch den Ort und einige Nachbarorte. Für mich ist die Landschaft wie im Allgäu und ich überlege mir durch die Wiesen wieder zurück zu unserem Quartier zu laufen, damit ich noch rechtzeitig zum Mittagessen vor Ort bin.

Gesagt getan, aber leider ist es etwas unüberlegt. Die Weiden sind noch nicht abgemäht und so gehen mir die Gräser bis zu den Knien und somit auch die nassen Grashalme. Das hat wiederum zur Folge, dass die Nässe in meine Hose zieht und ich schon wieder klatschnass ankomme und zuerst einmal meine Kleidung wechseln muss.

Nun geht es zügig zu Tisch. Das anschließende Mittagessen ist für mich einfach zu viel und so habe ich auf der Hälfte aufgegeben.

Der Nachmittag beginnt um 13:00 und nach einer erweiterten Einweisung fahren wir zu den Bärenbesichtigungshütten. Hier werden wir für die nächsten fast sieben Stunden eingesperrt, da wir die Hütten auf keinen Fall verlassen dürfen. Da wir zu fünft sind erhalte ich eine Hütte für mich allein. Die Hütten sind so aufgebaut, dass dort zwei Stühle sind, drei kleine Fenster, zwei Öffnungen für die Objektive. Vor den Öffnungen ist noch eine Vorrichtung, auf der man die Kamera befestigen kann. Für den Fall, das man mal Muss, gibt es einen Eimer.

Die ersten zwei Stunden verbringe ich damit, dass ich nicht ins Mittagkoma falle, da kein einziger Bär vor unsere Linse springt. Punkt 15:00 Uhr kommen die ersten beiden Bären und so geht dies nun bis 18:30 fortlaufend. Es ist für mich ein absolutes Erlebnis und schon jetzt hat es sich gelohnt, diese Tour zu organisieren.

Als die Türen wieder geöffnet werden bin ich über die Anzahl der geschossenen Bilder erstaunt, da der Zähler über 2500 Bilder anzeigt. Ich bin froh, dass ich den Eimer nicht benutzen musste und freue mich auf eine warme Dusche, da es zum Abend hin in den Hütten kühl wird.

Der Abend wird mit einem guten Abendessen, einem Rotwein und einer Williamsbirne abgeschlossen und dann geht es ins Zimmer und an die Bilder und Texte.

Eine Sache fand ich dann aber noch so verrückt, dass ich sie hier kurz aufschreiben muss. Bei der Bärenbesichtigung ist noch Kerstin und Werner aus Düsseldorf mit dabei und wie das so ist erzählt man über dies und das uns so kamen wir auf das Thema Weine. Sie meinten, dass sie einen Winzer von der Mosel kennen würden, bei dem sie ihre Weine zu Hause immer bestellen. Dieser Winzer heißt Regneri und so musste ich doch einmal nachfragen. Es ist wirklich Thomas. Da fliegt man mal eben 1000 km nach Slowenien, um dort die Kundschaft von Tanjas Cousine und ihrem Mann zu treffen. Die Welt ist schon klein.