Das Wetter ist regnerisch und wir starten unsere Museumstour heute im Wissenschaftsmuseum. Hier geht es zuerst in ein U-Boot, das so eng ist, dass wir rückwärts rausgehen. Zurück im Hauptgebäude sehen wir uns einige Versuchsreihen an. Für Jugendliche und Kinder ist es hervorragend aufgestellt. Viele naturwissenschaftliche Themen werden so präsentiert, dass man sie sofort umsetzen kann. Leider gibt es hier wenig, dass man fotografieren kann.

Gegen Mittag fahren wir zum nächsten Museum.  In der Cinemateque gibt es das erste Museum, in das wir Eintritt zahlen müssen. Da es sich hier zum größten Teil um französisch sprachige Filme handelt, macht es für mich wenig Sinn. So fahren wir auf die andere Seine Seite und machen zuerst eine gelungene Mittagspause bei einem Bäcker an der Uni.

Danach geht es zum arabischen Museum. Die Ausstellung kann man sich ansehen, aber sie reißt mich nicht vom Hocker. Das sehenswerte Gebäude, in das man auch ohne Eintrittskarte hineinkommt, ist wegen des schlechten Wetters auch nicht überzeugend. Es gibt wieder kein ordentliches Fotomotiv. So gehen wir entlang der Seine, vorbei an der eingerüsteten Notre Dame bis hin zum Schild „Sainte Chapelle“. Wir folgen dem Schild. Auf meine Frage an Tanja „Was ist denn eigentlich diese Kapelle“ bekomme ich lange Zeit keine Antwort, da sie im Smartphone herumgoogelt. Kurzerhand führe ich meinen Monolog fort „Das ist doch die Truppe, die den Radetzky Marsch immer so toll spielte.“ Nun ernte ich als Antwort „Ich habe nichts anderes erwartet.“ So laufen wir um den Justizpalast und mich begleitet leider die Melodie des Marsches aus der Bonduelle Reklame und ich singe mit „Ja der Mais, der Mais marschiert …“ Tanja wird das ganze etwas peinlich, aber das bin ich ja gewohnt. Mittlerweile haben wir den Justizpalast einmal komplett umlaufen. Wir stehen vor der Eingangsschlange. Irgendjemand hatte das Schild verdreht und so sind wir einfach einmal 500 Meter sinnlos mit dem Radetzky Marsch durch Paris gelaufen. Sightseeing der besonderen Art.

Die Kapelle ist ein gotisches Gebäude, das mit den Fenstern und der Decke sehr schön gestaltet ist. Aber auch hier weiß ich nicht, ob ich froh gewesen wäre, wenn ich die 11,50 Euro dafür bezahlt hätte. Fotografisch wieder nichts besonders.

Am frühen Nachmittag fahren wir in unser Appartement zurück, da der Regen zu stark ist und wir uns auch eine kleine Pause verdient haben. Mein Schrittzähler hat schon jetzt die 10000 Marke geknackt. Meine Fitnessapp vergibt mir Orden, da ich seit 4 Tagen überdurchschnittlich aktiv bin. Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass sie mich mit „Sir Norbert“ anredet. Der einzige Grund für die Pause ist eigentlich – Mir tun die Füße weh.

Am Abend gehen wir zunächst in ein kleines Restaurant, dass ich unbedingt einmal ausprobieren möchte. Das Le Petit Pontoise hat alles gehalten, was ich mir vorgestellt habe. Es gibt Gerichte, die ich so noch nie selbst gekocht habe. Der Wein ist hervorragend und ich fühle mich wohl. Es ist leider etwas hochpreisig. Da wir ja an den Eintrittsgeldern sparen, dürfen wir uns so etwas auch mal leisten.

Gegen 21:00 Uhr kommen wir wieder in unserem Viertel an. Wir haben jedoch noch keine Lust nach Hause zu gehen und so setzen wir uns in der nahegelegenen Bar des Hotel Providence hin und genießen noch einen Drink. Der Raum ist im Jugendstil eingerichtet und es sieht einfach nur klasse aus. Die Musik ist auch ansprechend. Uns gefällt es einfach nur gut hier. Zum Abschluss kommt wie immer die Rechnung. Für heutige Tarife ist es der teuerste Aperol Spritz gewesen. Es sind 12,- Euro. Wie heißt es bei uns immer so schön: „Aperölschen geht immer.“