Der Tag beginnt mit einem Frühstück, das wir so noch nicht erlebt haben. Aus unserer gewöhnlichen halben Stunde wurde dann eine volle Stunde. Es ist lecker und wir merken, dass diese Unterkunft ein Gesamtkunstwerk ist. Wir tauchen hier in den Châteaus immer wieder in die Zeit vor einigen hundert Jahren ein und hier wohnen wir in einem Haus, das dies genau widerspiegelt. Es fing schon bei der Begrüßung an und unser Hauswirt kommt in einer Mischung zwischen „Dirk Bach und Winnitouch“ daher. Er lebt für diese Unterkunft und macht alles dafür.
Wenn ihr einmal nach Chinon kommt, dann müsst ihr unbedingt diese Unterkunft wählen. So jetzt ist der Werbeblock zu Ende.

Unser Weg führt uns heute nach Fontevraud-l'Abbaye in eine Abtei. Leider liegen einige Bäume quer über den Fahrradweg und so wird es anstrengend. Auf einem Schild, dass zu einer „schönen Aussicht“ führt sehen wir zwar auf der einen Seite die Mündung der Venant in die Loire, jedoch im selben Moment ein riesiges Atomkraftwerk. Hier haben die Franzosen wohl einen anderen Geschmack von schön.
Weiter geht unser Weg ins Kloster. Nach knapp einer Stunde erreichen wir unser Ziel. Es gibt die Möglichkeit, dass wir ein Museum und die Abtei besichtigen. Wir fangen mit dem Museum an und mein Eindruck ist, dass man sich das „knicken“ kann. Beim Besuch der Abtei sind wir jedoch überrascht und es ist richtig schön. Nach zwei Stunden fahren wir wieder zurück.

Ich möchte nicht den gleichen Weg zurückfahren, den wir gekommen sind und so gebe ich einige andere Orte ins Navi ein über die wir fahren können. Kurze Zeit später stehen wir vor einem Schild, in dem ein militärische Schutzbereich beginnt. Das war jetzt suboptimal und ich merke, dass ich unsere dreißigjährige Beziehung strapaziere, als ich meinte, dass ist ja nur rechts von uns. Wir können hier weiterfahren.
Als der Weg dann noch steiniger ist, noch mehr Bäume herumlagen, merke selbst ich, dass es ein Fehler war, hier lang zu fahren.
Zu guter Letzt landen wir an einem Weg, der ca. 15% bergab geht. Es ist steil und wir landen auf einem Bauernhof. Der Weg endet. Es ist an der Zeit, dass ich das Navi neu einrichte und nur Chinon eingebe. Wir fahren den Weg wieder hoch und nun funktioniert die Heimreise ohne Problem.
Nach einigen Kilometern bekomme ich sogar wieder ein Lächeln zugeworfen.

In Chinon sehen wir uns noch das königliche Château an. Der Blick über die Stadt ist hier klasse. Die Besichtigung der Burg normal.
Der Abend und unsere letzte Mahlzeit kommen. Über unseren Herbergswirt lassen wir einen Tisch im Restaurant schräg gegenüber unserer Unterkunft buchen. So lecker und gut habe ich in den letzten Jahren nicht mehr gegessen. Es ist ein Traum.

Leider endet der Urlaubstraum morgen und wir fahren nach Hause.