5:15 Uhr, der Wecker klingelt und wir versuchen wach zu werden. Danach erhalten wir unsere Breakfastboxen und werden von einem Fahrer und einem Naturguide abgeholt. Es geht in den nahegelegenen Nationalpark. Dies habe ich schon vorher aus Deutschland gebucht und es funktioniert alles reibungslos. Dieser Park ist für die Seen und reichhaltigen Vögel bekannt und so fängt das Ganze auch an. Bienenfresser, Eisvögel und grüne Täubchen laufen uns über Weg und das ist sehr interessant. Leider sehe ich die Vögel früher als unser Naturguide und so spreche ich ihn darauf an.

Dann kommen auch die größeren Tiere mit dazu Elefanten, Wasserbüffel und Krokodile. Und schon haben wir auch schon Frühstückszeit. Wir fahren zu einem speziellen Platz, wo man sich auch einmal die Füße vertreten darf. Leider ist der Jeep mit dem wir umherfahren mit acht Sitzen ausgestattet, von denen wir nur drei benötigen, aber dafür sind diese Sitze sehr eng und jede Billigairline lässt seinen Fluggästen mehr Platz. Wir laufen auf dem Gebiet herum und treffen dort Alyssa und Francis, ein Paar aus Kanada, dass im gleichen Hotel wohnt. Wir plaudern ein paar Worte miteinander und dann geht es auch schon wieder weiter.

Unser Naturguide wird im Auto immer leiser, bis wir nur ein leises Säuseln vernehmen. Er ist eingeschlafen. So sehen wir uns die Natur ohne Guide an. Gegen Mittag fahren wir den speziellen Platz erneut an, waschen uns die Finger und bei unserer Wiederkehr zum Auto wird uns klargemacht, dass man einen Leoparden gesehen hat und wir schnell einsteigen sollen. Gesagt, getan - unser Fahrer fährt los, als gäbe es kein Morgen mehr. Wir fahren durch jedes Schlagloch und wir hüpfen auf unseren Sitzen. Das führt so weit, dass ich mich nicht mehr halten kann und mit dem Kopf gegen die Decke des Jeeps knalle. Hier ist der Moment, wo ich denke, das war es. Der Kopf schmerzt stark und ich wünsche dem Fahrer alles Schlechte in meinem Zorn. Wahrscheinlich war einer der Wünsche, dass er im Sand stecken bleibt und das passiert dann auch keine zwei Minuten später. Er hat sich mit seinem Allrad im tiefen Sand eingebuddelt. Jetzt vergehen knapp 90 Minuten, bis Hilfe kommt und wir wieder freigeschaufelt werden.

Aus meiner Sicht habe ich den Leoparden schon abgeschrieben, jedoch nach weiteren fünf Minuten Fahrzeit treffen wir auf ein schlafendes Kätzchen auf der Straße. Dieses Tier ist schon beeindruckend. So kommt es, dass die Zeit im Flug vergeht. Im Anschluss fahren wir noch einmal zum Füßevertreteplatz und wollen noch einmal den Waschraum aufsuchen. Mir fällt hierbei das Geschrei der Affen auf. Beim Weitergehen sehe ich im Dickicht ein großes Tier. Ich zeige unserem Fahrer meine Erscheinung und er fällt aus allen Wolken. Er fängt an zu schreien und ruft alles zusammen, was greifbar ist. Hier streift gerade ein weiterer Leopard durchs Gelände. Ich wasche mir aber trotzdem zuerst meine Hände. Als ich aus dem Waschraum zurückkomme, stehen sehr viele Besucher um meinen Sichtungspunkt herum. Mittlerweile ist wohl noch ein weiteres Kätzchen vorbeigelaufen. Es ist etwas besonders, wenn die Tiere so nah an der Siedlung herankommen.

Wir treten unseren Rückweg an. Zur Tour möchte ich euch hier als Tipp mitgeben, dass eine Halbtagestour ausreicht und einen schlafenden Naturguide muss ich auch nicht unbedingt dabeihaben. Aus meiner jetzigen Sicht würde ich die Safari auch nicht mehr vorab buchen. Vor Ort gibt es genug Angebote.

Im Hotel geht es direkt in den Pool und dort treffen wir wieder Alyssa und Francis. Wir kommen erneut ins Plaudern und merken nicht, wie die Zeit vergeht. Es ist Zeit zum Abendessen und wir kommen erneut mit den Beiden ins Gespräch. Wir tauschen unsere Urlaubserfahrungen aus, sprechen über Kanada und Deutschland und es wird ein richtig schöner Abend. Wir sind die letzten im Restaurant und hätte man hier eine gute Flasche Wein bekommen, dann hätten wir bestimmt noch weitererzählt. So macht Reisen einfach Spaß.