In dieser Nacht ist es wie in der vergangenen. Es regnet weiter und wir verlassen unsere Unterkunft nach dem Frühstück und fahren in Richtung Hatton. Es gibt vom Auto aus viel zu sehen und so halten wir an einigen Aussichtpunkten und betrachten Wasserfälle, Teeplantagen und die tiefen Wolken in den Bergen.
Ein Hindutempel liegt auch auf dem Weg, den wir besuchen. Beim Besuch der Anlage muss man wie immer die Schuhe ausziehen und abstellen. Nach der Rückkehr regnet es so stark, dass man unsere Schuhe als Aquarien nutzen kann.
Wir ziehen sie wieder an. Weiter geht die Fahrt. Zunächst gibt es noch eine christliche Kirche und dann erreichen wir unseren Zielort. Hier sehen wir uns den Shri Manikka Pillaiar Devasthanam Hindutempel an. Auch hier passiert nach dem Besuch das gleiche mit den Schuhen. Durchnässt erreichen wir unser Ziel und beziehen unser Quartier, das Tailors Cottage. Das Zimmer ist schön und wir erholen uns ein wenig. Das Einzige, das stört - das WLAN funktioniert nicht.
Nach einer Pause von einer Stunde laufen wir zu Fuß in die Stadt und es regnet vor allen Dingen nicht mehr. Wir haben das Gefühl, dass wir die einzigen Touristen hier sind, und in einer Bäckerei kaufen wir uns einige Leckereien, die aber stellenweise sehr „spicy“ sind.
Am frühen Abend besuchen wir noch einmal den Hindutempel, da dort eine spezielle Zeremonie beginnt. Zuerst kommt der Zeremonienmeister auf mich zu und begrüßt mich, fragt nach, wo ich herkomme und wie lange ich in Sri Lanka bleibe. Es kommt mir vor, als wäre ich allein im Tempel und Tanja würde mich nicht begleiten. Sie ist für den Meister einfach Luft. Mir werden alle Gottheiten erklärt und punkt 18:15 Uhr fühlt man sich als Rheinländer richtig wohl. „Ja wenn dat Trömmelche jeht“ kann man da nur sagen und das noch automatisch. Mit diesen Trommeln beginnt die Zeremonie und wir werden mit einbezogen. Wir müssen die Hände durch Flammen ziehen, bekommen etwas auf die Haare und haben jetzt Asche auf der Stirn. Für mich ist das ganze sehr laut, aber sehr interessant. Danach werden wir verabschiedet und um eine Spende gebeten. Diese geben wir auch gerne.
Bei mir hat sich während dieser Zeit das Hüngerchen entwickelt. So laufen wir in die Stadt, essen noch etwas zu Abend und freuen uns, dass das Wetter mittlerweile wieder stabil ist.