Unser Tag startet mit einem guten Frühstück auf der Dachterrasse mit direktem Blick auf Schloss Schönbrunn. Danach geht es kulinarisch weiter auf den Naschmarkt. Hier wird einem wirklich noch immer eine Frucht oder Süßigkeit zum Naschen angeboten. Es ist eine freundliche Atmosphäre und so wollen wir zunächst beim hochgepriesenen Neni einkehren.

Schnell merken wir aber, dass auch die Preisentwicklung hier hochgepriesen ist, und so suchen wir uns lieber bei einem nahe gelegenem Weinhändler ein Plätzchen. Hier genießen wir die Atmosphäre des Marktes unter dem Motto „Ein Aperölschen geht immer“.

Von Naschmarkt sind es nur wenige Meter bis zum Museumsquartier unserem nächsten Ziel. Wir schlendern dorthin und entscheiden uns für das Mumok. Ausgeschrieben heißt es Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Das kann sich ja keiner merken und so kann ich die Abkürzung verstehen. Insgesamt finde ich das Museum sehr lohnend und man findet reichlich moderne Kunst. Das Gebäude ist aber auch sehr interessant und es gibt hier jede Menge Fotohotspots.

Gegen Mittag verlassen wir das Museum und gehen in Richtung Josefstadt. Unser unbekanntes Ziel ist das Café Eiles. Hier sind wir eigentlich nur eingekehrt, da unsere Stadtführung direkt um die Ecke startet. Erleben dürfen wir jedoch ein herrliches Caféhaus mit sehr netter Bedienung, köstlichen Speisen und Getränken. Die Kosten sind günstig und so kann eigentlich jeder die Wiener Caféhaus Atmosphäre erleben.

Gut gestärkt stehen wir dann um 13:50 Uhr direkt um die Ecke vom Café an unserem Startpunkt von Eat the world. Unsere Stadtführerin Doris ist auch schon da. Sie beginnt mit den Worten: „Gehen Sie mal hier in das Gasthaus. So sehen die alten Gasthäuser in Wien aus.“ Die nächsten fast vier Stunden werden gefüllt mit Wissen, was eigentlich keinen interessiert. Jede Menge Daten von lokalen Personen werden aufgezählt, die keiner in der Gruppe kennt, man sie sich aber auch nicht behalten möchte. Immer wieder frotzelt sie über neue Ausdrucksweisen: „… Man sagt ja nicht mehr die Türken vor Wien, sondern die Osmanische Belagerung …“. Immer wieder kommen diese Bemerkungen und sind aus meiner Sicht nicht treffend. Diese Art bezeichne ich auch nicht mehr als Wiener Schmäh, da sie einfach nur primitiv sind. Alles in allem finde ich diesen Bereich der Führung wie der Geschichtsunterricht bei Frau Karut auf dem Gymnasium. Er ist einfach nur langweilig.

Beim kulinarischen Teil der Führung erhalten wir auf dem Markt sechs Käsestückchen aus der Schweiz (Wert ca. 3,- Euro), gehen zu einem Italiener und erhalten dort kleine gefüllte Teigröllchen, (Wert ca. 2,- Euro). Es folgt eine Verkostung in einem kleinen Café mit einem sehr kleinen Salat und einigen Süßigkeiten (Wert ca. 8,- Euro). An einem Wiener Würstelstand erhalten wir was wohl – Richtig eine Wurst, allerdings nur eine Halbe (Wert ca. 2- Euro). Zuletzt kommt dann noch eine Verkostung, bei dem wir über das kretische Öl und deren Wein „beschult“ werden. Es gibt ein Glas Olivenöl, fünf Oliven, zwei kandierte Früchte und drei Schluck Wein. Hier würde ich den Wert auf null setzen, da mir morgens auf dem Naschmarkt schon mehr kostenlos angeboten wurde. Das Einzige, dass ich hier mitgenommen habe, ist, dass unser Olivenöl zu Hause hochwertig ist und der Wein von Thomas viel besser schmeckt.

So und jetzt schimpft meine Schwester Agnes wieder, da ich zu viel herummosere, aber manchmal muss es leider sein. Liebes Eat the world. Was ist hier bei dieser Führung 69,- Euro wert?

Ich habe, wenn ich mir die Sachen in den Läden gekauft hätte, noch keine zwanzig Euro ausgegeben. Eine Stadtführung in Köln kostet im Durchschnitt auch noch einmal fünfzehn Euro. Da fehlen mir einfach 34 Euro an Wert! Aus meiner Sicht kann ich diese Führung auf keinen Fall weiterempfehlen! – Mosermodus aus.

Nach dieser Führung geht es für uns zunächst mal ins Hotel, da sich Tanja eine Blase gelaufen hat und diese behandelt werden muss. Unser erstes abendliches Ziel ist die Gaststätte Schwablwirt. Sie ist von unserem Hotel zu Fuß zu erreichen und hat gute wienerische Kost. Sie ist für meine Begriffe herzlich wienerisch und wir genießen unser Essen im Freien. Leider hat unser Abendprogramm ein schnelles Ende, da ein Gewitter gegen 21:00 Uhr aufzieht und wir nicht mehr in die Innenstadt fahren, sondern ins Hotel. Das ist auch gut so, da Tanjas Uhr schon fast 20.000 Schritte anzeigt und mir klar wird, warum ich sofort einschlafe.