Es ist 8:00 Uhr morgens und wir fahren in Weilerswist los. Das ist für den Neujahrstag schon ein kleines Wunder. Die Autobahnen sind frei und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich ganz allein unterwegs bin. Das habe ich noch nie erlebt. So kommt es, dass wir um 11:40 Uhr in Emden ankommen. Ich gehe noch tanken, sowohl Benzin als auch Bargeld und der kleine Hunger wird auch gestillt.

Gegen 13:00 Uhr treffen wir am Fähranleger ein und um 14:00 Uhr startet der Katamaran in Richtung Borkum. Was für ein Timing – Einfach klasse.
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert, nicht wie bei unserer ersten Tour auf eine Insel, bei der Navis noch neumodischer Kram waren und die Berechnung der Fahrtzeit reine Glückssache war. „Damals“ wollten wir nach Langeoog und die Fahrzeit wurde immer länger. So kam es, dass wir zehn Minuten vor der Fährfahrt auf dem Parkplatz in Bensersiel ankamen. Schnell losspurteten, um die Fähre noch zu erreichten, aber leider vergessen hatten, das Licht im Auto auszuschalten. Das Ergebnis konnten wir eine Woche später erfahren.
Zurück in die Realität: Wir dürfen uns schon in der Wartehalle hinsetzen, nach und nach trödeln die Passagiere ein. Der Katamaran der AG EMS trifft auch schon ein. Die normale Fähre kommt auch. Sie wird entladen. Es ist 14:05 Uhr - Kurze Durchsage durch eine Quäkestimme: „Es folgt eine Ansage der Reederei. Aufgrund von technischen Problemen verzögert sich die Abfahrt des Katamarans.“ Schon jetzt werde ich das Gefühl nicht los, dass der Katamaran vielleicht gar nicht losfährt, da zu wenig Passagiere da sind und es sich vielleicht nicht lohnt. Gegen 14:30 Uhr bekomme ich meine Bestätigung durch die Quäkestimme: „Es folgt eine Ansage der Reederei. Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass die Schnellfahrt mit dem Katamaran heute aus technischen Gründen ausfällt. Bitte tauschen Sie Ihre Karten am Terminal um.“
Somit haben wir noch über zwei Stunden Zeit, um uns das tolle Fährhaus anzusehen, ein spendiertes Stück Apfelkuchen der Reederei und eine Cola zu trinken. Die Kinder der wartenden Passagiere im Fährhaus werden lauter, meine Laune wird schlechter und so starten wir dann gegen 16:45 Uhr in Richtung Borkum. Die Fahrt dauert aber nun nicht nur eine Stunde, da wir ja kein Schnellboot mehr sind, sondern zweieinhalb Stunden.
Wir kommen im Dunkeln gegen 19:30 Uhr in unserem Hotel an. Werfen die Koffer ab und gehen im nächstgelegenen Restaurant noch etwas essen.
Im „Fisherman’s Koeken“ findet man noch ein Platz für uns und so genieße ich den Abend mit kulinarischen Fischgerichten, einem guten Wein und einer wunderbaren Frau.

Ohh – wenn der Tag einfach nicht endet, dann genieße den Abend.
So ist es.